1. Überblick: Handelspolitik und schwächere Nachfrage führen zu einem Rückgang der chinesischen Edelstahlexporte um 9 %
Im gesamten Jahr 2023 blieb der globale Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe konstant unter 50 %, was auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum im Vergleich zu 2022 hindeutet. Dies führte zu einer Erholung mit unzureichender Dynamik. Wichtige globale Institutionen erwarten im Allgemeinen, dass die Wirtschaftswachstumsrate im Jahr 2024 etwas niedriger ausfallen wird als im Jahr 2023. Geopolitische Konflikte sorgen weiterhin für Unsicherheit im Welthandel, was voraussichtlich ein großes Hindernis für die globale wirtschaftliche Erholung im Jahr 2024 darstellen wird. Die Stabilität der globalen Lieferketten bleibt eine Herausforderung.
Laut Statistiken des chinesischen Zolls blieben Chinas monatliche Edelstahlexporte im Jahr 2023 (ohne Februar) mit rund 350.000 Tonnen relativ stabil. Das durchschnittliche monatliche Exportvolumen von Januar bis November war niedriger als im gleichen Zeitraum der beiden Vorjahre. Von Januar bis November 2023 betrug Chinas kumuliertes Edelstahlexportvolumen rund 3,8 Millionen Tonnen, ein Rückgang von rund 359.000 Tonnen oder 8,6 % gegenüber dem Vorjahr.
Inflationsdruck und hohe Zinsen in wichtigen Edelstahlverbrauchsmärkten wie Europa und Amerika führten zu einer Abschwächung der Investitions- und Verbrauchsdynamik, was in den meisten Regionen zu einem Rückgang des Stahlverbrauchs führte. Von Januar bis November 2023 beliefen sich die Exporte in die Europäische Union auf rund 139.000 Tonnen, ein Rückgang um 64 %, während die Exporte in die Vereinigten Staaten bei rund 80.000 Tonnen lagen, ein Rückgang um 24,3 %.
2. Handelspolitik 2023 für chinesische Edelstahlprodukte und -waren
Um ihre heimische Edelstahlindustrie zu schützen, haben die europäischen und amerikanischen Märkte hohe Handelsbarrieren für importierten Edelstahl errichtet. Bemerkenswert ist, dass Indien im Jahr 2023 aufgrund der gestiegenen Inlandsnachfrage das Land mit dem stärksten Wachstum bei den chinesischen Edelstahlexporten war, was zu historisch hohen Exportmengen aus China führte. Von Januar bis November 2023 exportierte China rund 641.000 Tonnen Edelstahl nach Indien, ein Anstieg von 30,1 %. Infolgedessen verhängte Indien im April 2023 einen Ausgleichszoll von 18,95 % auf Edelstahlprodukte der 200er-Serie aus China unter den Zolltarifnummern 7219 und 7220. Indische Stahlunternehmen forderten zudem zunehmend Antidumpingzölle auf importierten Edelstahl.
Unvollständigen Statistiken zufolge gab es im Jahr 2023 etwa 15 von ausländischen Behörden eingeleitete Antidumping- und Ausgleichsuntersuchungen oder -entscheidungen gegen chinesische Edelstahlprodukte und -waren. Zu den betroffenen Produkten gehörten kaltgewalzte Edelstahlrollen und -bleche, kaltgewalzte nahtlose Edelstahlrohre, geschweißte Edelstahlrohre, warmgewalzte Edelstahlplatten und -rollen, Edelstahl-Rohrverbindungsstücke, Flansche, Spülbecken, Behälter und Fässer. Details siehe unten:
3. Antidumping-/Antisubventionszölle auf chinesische Edelstahlrollen und -bleche
Zu den Ländern, die Antidumping-/Antisubventionszölle auf chinesischen Edelstahl erheben, gehören die Europäische Union, die USA, Südkorea, Indonesien, Mexiko, Thailand, Vietnam, Brasilien, Malaysia, Indien, die Eurasische Wirtschaftsunion und Kolumbien. Betroffen sind warm- und kaltgewalzte Edelstahlrollen und -bleche, Rohrleitungsarmaturen, Flansche, nahtlose Rohre, geschweißte Rohre, Spülbecken und Fässer.
Von Januar bis November 2023 waren Coils und Bleche die wichtigsten Exportprodukte Festlandchinas und machten 77,5 % des gesamten Exportvolumens aus, was etwa 2,945 Millionen Tonnen entspricht. Unvollständige Statistiken zeigen, dass die aktuelle Situation der ausländischen Antidumping-/Antisubventionszölle auf chinesische Edelstahlcoils und -bleche wie in der folgenden Abbildung dargestellt ist:
4. Ausblick 2024: Potenzial für moderate Exportsteigerungen vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen
Der Edelstahlmarkt in Europa war 2023 einer der schwächsten der letzten Jahre. Viele Unternehmen reduzierten ihre Produktion aufgrund der Herausforderungen. Obwohl die Energiepreise gesunken sind, erholt sich die Produktion nur langsam, und es wird nicht erwartet, dass sich die Nachfrage im ersten Halbjahr deutlich verbessert. Europa, nach Asien der zweitgrößte Edelstahlverbrauchsmarkt, wirkt sich durch seinen schwächeren Verbrauch direkt oder indirekt auf Chinas Edelstahlexporte aus.
Mit Blick auf das Jahr 2024 zeichnet sich in den meisten Ländern eine allmähliche Erholung der Edelstahlnachfrage ab, da die Inflation nachlässt. Indien und Russland dürften sich mit politischer Unterstützung und Nachfrageankurbelung zu Wachstumsregionen für Chinas Edelstahlexporte entwickeln. Die Exporte dürften im Vergleich zum Vorjahr um etwa 3 % steigen.
Veröffentlichungszeit: 17. Januar 2024










