SeAH Metal, die Tochtergesellschaft des großen koreanischen Stahlkonzerns SeAH Holdings, wird ihr Edelstahldrahtgeschäft aufgrund mangelnder Wettbewerbsfähigkeit bis Ende dieses Jahres schließen.
SeAH Metal wird den Betrieb seiner Drahtproduktion ab Januar 2024 vollständig einstellen, bestätigte ein Unternehmensvertreter gegenüber SMR. Hauptgrund für diese Entscheidung war die geringe Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu anderen Drahtziehereien, da die Drahtkapazitäten von SeAH Metal mit rund 10.000 Tonnen pro Jahr nicht sehr groß waren. SeAH Holdings wird den Markt nach der Schließung von SeAH Metal jedoch nicht verlassen, da SeAH Special Steel auch kaltgezogene Edelstahlstäbe herstellt und diese, mit Ausnahme des Edelstahldrahtgeschäfts, auch in Zukunft herstellen wird.
Marktinsider in Südkorea glauben, dass Importe aus China zu den Hauptproblemen gehörten. Der gesamte STS-Markt des Landes steckte auch in diesem Jahr in Schwierigkeiten, was bereits zur Schließung des Hyundai STS-Werks mit einer Gesamtkapazität von 200.000 Tonnen pro Jahr führte. Am stärksten betroffen sind Flachstahl, insbesondere die der Serien 200 und 300. Koreanische STS CR-Coils werden derzeit für rund 3.550 KRW/kg (2.710 USD/t) ab Lager angeboten. Im Vergleich dazu werden importierte Waren zu einem Preis von 3.100 KRW/kg (2.367 USD/t) verbucht, was den Inlandsabsatz laut Insidern extrem erschwert.
Der Preiswettbewerb ist jedoch nicht der einzige Grund für die Schließungen. „Der koreanische STS-Verbrauch ist im Vergleich zum Vorjahr um 20 % gesunken“, sagte ein koreanischer Marktanalyst. Die Lagerbestände sowohl bei den Fabriken als auch bei den Händlern sind hoch. Handelsunternehmen vermeiden aufgrund der schwachen Nachfrage im vierten Quartal lieber Käufe, was zu geringeren Produktionsmengen der Fabriken führt. Marktkenner schließen daher weitere Schließungen in der koreanischen STS-Industrie in naher Zukunft nicht aus.
Veröffentlichungszeit: 21. November 2023
